Vol. 63 – Vergebung

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Wer anderen verzeiht, der irrt nie.

Heute geht es um das Thema “Vergebung”. Ich möchte mich an dieser Stelle deshalb gleich einmal aufrichtig bei jedem von euch entschuldigen, dem ich mit einer meiner Aussagen vielleicht einmal zu nahe getreten bin. Dieses Thema hat sich ein Hörer gewünscht und ich greife es gerne auf. Das Tragen von Groll und Unmut kann unsere Lebensqualität erheblich einschränken. Deshalb ist die Fähigkeit, anderen zu vergeben, nicht nur für sie, sondern vor allem für uns selbst befreiend.

Warum ist es so wichtig zu verzeihen? Die Antwort liegt in der menschlichen Natur. Fehler gehören zum Leben dazu, und wahre Größe zeigt sich in der Fähigkeit, sich zu reflektieren und zu entschuldigen. Es ist schwer für viele von uns, diese vier Worte auszusprechen: „Es tut mir leid“. Doch in einer aufrichtigen Entschuldigung zeigen wir Bedauern und Reue, und wir erkennen an, dass wir etwas falsch gemacht haben. Das ist der erste Schritt zur Vergebung.

Idealerweise erreicht uns eine aufrichtige Entschuldigung, aber selbst wenn nicht, sollten wir Vergebung nicht von einer ausgesprochenen Entschuldigung abhängig machen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Vergebung in erster Linie für unseren eigenen Seelenfrieden ist. Wenn wir an Verärgerung festhalten und keinen Raum für Vergebung schaffen, belasten wir uns selbst. Vergebung bedeutet nicht, dass wir die Handlungen anderer gutheißen oder vergessen, sondern es bedeutet, den Groll loszulassen, um inneren Frieden zu finden.

Die Fähigkeit zu vergeben ist eine Stärke, keine Schwäche. Sie erfordert, über unseren Schatten zu springen und zu erkennen, dass niemand perfekt ist. Fehler passieren, aber es liegt an uns, wie wir damit umgehen. Der US-Wissenschaftler Roy Lewicki von der Ohio State Universität hat sechs Komponenten einer aufrichtigen Entschuldigung identifiziert: zeitnahe Entschuldigung, persönliches Gespräch, Anerkennung der eigenen Verantwortung, ehrliche Erklärung des Fehlers, Bereitschaft zur Korrektur und das Gelöbnis zur Besserung. Forschungen zeigen, dass die Übernahme von Verantwortung und das Angebot einer Wiedergutmachung entscheidend für eine wirkungsvolle Entschuldigung sind.

Aber was ist, wenn wir verletzt wurden? Wenn uns jemand gegenübertritt und aufrichtig um Verzeihung bittet, liegt die Entscheidung, diese Entschuldigung anzunehmen oder abzulehnen, bei uns. Eine Entschuldigung ist wie ein roter Teppich, den uns jemand ausrollt. Wir haben die Wahl, darüber zu gehen und auf die andere Person zuzugehen oder in der Wut zu verharren.

Der Weg zur Vergebung kann schwierig sein, besonders wenn tiefe Verletzungen im Spiel sind. Der Psychologe Robert Enright hat ein Modell entwickelt, um den Prozess des Vergebens zu erklären. In der ersten Phase müssen wir die aufkommenden Gefühle bewusst durchleben. Dann müssen wir den klaren Entschluss fassen zu vergeben und verstehen, dass der Groll letztendlich uns selbst schadet. In der dritten Phase entwickeln wir Verständnis für die Person, die uns verletzt hat, ohne ihre Handlung zu billigen. Schließlich schließt der Prozess mit der Akzeptanz des Geschehenen ab. Mitgefühl ist besser für unser Wohlbefinden als Wut.

Es ist wichtig zu erkennen, dass jeder Mensch Fehler macht und dass Vergebung nicht bedeutet, dass wir das Fehlverhalten gutheißen. Es geht darum, den Frieden mit unserer Vergangenheit zu schließen, um Raum für neue Erfahrungen und Beziehungen zu schaffen.

Die psychologische Theorie des „Wiederholungszwangs“ zeigt, dass wir unbewusst Beziehungsmuster aus unserer Kindheit wiederholen. Die Art und Weise, wie wir mit Konflikten umgehen, wird stark von unseren früheren Erfahrungen beeinflusst. Daher ist es wichtig, alte Kränkungen anzuschauen und aufzulösen, um in neuen Beziehungen nicht dieselben Fehler zu wiederholen.

Zusammenfassend bedeutet Vergebung, einen Gefangenen freizulassen und zu erkennen, dass dieser Gefangene wir selbst waren. Es geht nicht darum, das Fehlverhalten anderer zu rechtfertigen, sondern darum, den Groll und die Wut loszulassen, um inneren Frieden zu finden. Indem wir vergeben, schaffen wir Raum für persönliches Wachstum und emotionales Wohlbefinden.

Ich hoffe, diese Folge hat dich inspiriert, über Vergebung nachzudenken und wie sie in deinem Leben einen Platz finden kann. Schreib’ mir gerne dein Feedback und auch jederzeit gerne deinen Themenwunsch. Und denk’ daran, dass Vergebung nicht nur anderen zugutekommt, sondern vor allem dir selbst. In diesem Sinne wünsche ich dir die Kraft, zu verzeihen und inneren Frieden zu finden. Danke fürs Zuhören und bis zur nächsten Episode – Dein Niko

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