Vol. 60 – Grenzen finden

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Deine inneren und äußeren Grenzen finden

Grüßt euch, meine lieben Grenzgänger, Grenzgängerinnen und divers Verschlossenen, schön, dass ihr, dass Du, wieder eingeschaltet hast.
Wir haben von Anfang an in diesem Podcast darüber gesprochen, unsere Grenzen zu überwinden und die eigene Komfortzone öfter zu verlassen.
In dieser Folge betrachten wir die Kehrseite – eigene Grenzen finden und Grenzen gegenüber anderen setzen. Dieses Thema hatte sich ein Hörer, der liebe Chris, gewünscht. Herzliche Grüße an dieser Stelle und danke, für den tollen Themenvorschlag.

Heute scheint alles grenzenlos möglich zu sein. Wir können jedes Land dieser Erde bereisen, im Word Wide Web finden wir nicht nur einen riesigen Wissensschatz vor, sondern können quasi von unserer Couch aus, über alle inneren und äußeren Grenzen hinweg, Einfluss auf andere nehmen, Dinge bestellen oder uns einen Partner- eine Partnerin aussuchen. Dazu bekommen wir noch eingetrichtert: Reiß all Deine Grenzen ein, jede innere Beschränkung ist ein Zeichen von Schwäche.

Aber ist das wirklich so oder sind eigene Grenzen nicht auch etwas sehr wertvolles und gesundes? Wir kennen alle diese Tage, an denen wir vor die Tür gehen, unsere Kopfhörer auf oder im Ohr haben und uns mit Musik von der Umwelt abgrenzen. Auch ich habe manchmal das Bedürfnis danach. Oder nach dem Spaziergang in der Natur, ohne Smartphone, nur mit den eigenen Gedanken. Du hast vielleicht Deine ganz eigenen Rituale.

Solche  Momente sind wichtiger Bestandteil unserer Gesundheit. Ungesund wird es nur, wenn aus der Abgrenzung eine Abkapselung wird. In Zeiten zunehmender Digitalisierung leben immer mehr Menschen unter dieser digitalen Käseglocke, nehmen ihre Umwelt und Mitmenschen kaum noch wahr. Zur Erinnerung: Stell Dich einfach wieder mal an eine Haltestelle und dann schau Dich um, ob Du mehr Gesichter oder mehr Handyrückseiten siehst.

Wir wollen heute allerdings den Fokus auf die richtigen und wichtigen inneren und äußeren Grenzen legen.

„Bis hierhin und nicht weiter“ ist eine Definition, die wir nur selbst finden können. Für äußere Grenzen, die uns guttun, müssen wir also zunächst wissen, wo unsere inneren Grenzen liegen. Stell Dir in Ruhe und ernsthaft die Frage: Wo liegen meine Grenzen? Was ist mir wichtig, wo habe ich mich in der Vergangenheit unwohl gefühlt?

Wenn wir uns nicht über den eigenen Wohlfühlbereich im Klaren sind, bemerken wir Grenzüberschreitungen oft erst im Nachhinein. Wir sind enttäuscht. Solche Enttäuschungen lassen sich jedoch weitgehend vermeiden, wenn wir uns vorher damit auseinandersetzen, was wir dulden und wo wir „stopp“ sagen. Unser Selbstbewusstsein ist der Schlüssel. Es hat zwei Funktionen: Sich eigener Stärken und Schwächen und den damit verbundenen Grenzen bewusst zu sein und sich auch zu trauen, das Wort „Nein“ auszusprechen.

Du hast die Verantwortung für Dein Leben und am Ende wirst Du nicht „den Leuten“ Rechenschaft ablegen müssen, sondern Dir. Hast Du so gelebt, wie Du es Dir gewünscht und wie es Dir entsprochen hat? An dieser Stelle kommt auch wieder die Komfortzone ins Spiel. Der Aussage: „Entwicklung findet nur außerhalb der eigenen Komfortzone statt“ stimme ich nicht zu. Aber dazu später mehr.

Zunächst gilt es sich zu fragen: „Was sind meine Wünsche?“ und dann zu prüfen „Was hält mich davon ab, sie wahr werden zu lassen?“

Von einem Life-Coach habe ich mal gehört „Wünsche wären Quatsch, denn wir sollten uns lieber auf das konzentrieren, was wir aktuell haben.“  Das Eine schließt das Andere jedoch nicht aus und so kann ich leider auch dieser Aussage nur widersprechen. Bereits der gute alte Gothe wusste: „Unsere Wünsche sind die Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden.“ Wünsche haben eine wichtige Funktion, sie sind eine Art Kompass und eingebauter Autopilot.

Wenn Du also gerne auf andere Menschen zugehen würdest, Dich jedoch Deine inneren Grenzen aus Angst daran hindern, dann ist ein Punkt erreicht, an dem Du Deine Komfortzone erweitern solltest. Dein Wunsch zeigt Dir klar den Weg. Es lohnt sich.

Sofern Du Dich in völligem Einklang mit Dir und Deinen Bedürfnissen befindest, also quasi wunschlos glücklich bist, warum solltest Du mit aller Gewalt etwas tun, was Dir unangenehm ist? Hier hilft nur die Ehrlichkeit gegenüber uns selbst. Gibt es denn gar nichts, was wir in dieser bunten und vielfältigen Welt Neues entdecken möchten? Ich rede von den kleinen Dingen des Alltags.

Es gibt z.B. Bereiche, die mir wichtig sind und dort gehe ich auch gerne über innere Grenzen hinweg, baue gerne meine Komfortzone aus. Genauso würden mich einige Dinge echte Überwindung kosten, jedoch sehe ich keinen Anlass, hier gegen meine Bedürfnisse zu arbeiten. Tanzen wäre so ein Thema. Ich kann schon etwas zappeln natürlich, aber wirklich Tanzen macht mir persönlich keinen Spaß oder klettern. Es liegt für mich keinerlei Anreiz darin, an dieser Stelle meine Grenze zu verlassen.

Tatsächlich bin ich ansonsten eher ein zurückhaltender Mensch. Meine Komfortzone liegt bei Spaziergängen in der Stadt oder Natur, einer Radtour, dem Lesen eines guten Buches, guten Gesprächen mit echten Freunden, einem entspannten Saunabesuch oder einem Krafttraining mit Musik im Ohr. Also eher bei den ruhigen Aktivitäten. Gleichzeitig bin ich zwar auch kommunikativ und gehe gerne auf andere Menschen zu, die Straßeninterviews für meinen Podcast lagen am Anfang jedoch außerhalb meiner Komfortzone und haben auch mich Überwindung gekostet.

Fassen wir nochmal zusammen: Wir alle haben einen Wohlfühlbereich, die s.g. Komfortzone. Dieser unterscheidet sich zwar, abhängig davon, ob wir eher extro- oder introvertiert sind, doch stößt jeder von uns früher oder später an solch eine Grenze.

Wachstum ist ein Zusammenspiel aus Forderung und Entspannung. Permanente Überforderung ist genauso schädlich, wie permanente Unterforderung. Der gesunde Ausgleich hält uns leistungsfähig. Was würdest Du gerne tun und wo fehlt Dir aktuell noch der Mut dazu? Gehen wir nochmal zu dem Beispiel, Du möchtest unverkrampft auf andere Menschen zugehen. Sieh es als Prozess. Kein Meister ist je vom Himmel gefallen, wussten schon die Großeltern. Nur ohne Anfang, kein Prozess und kein Wachstum.

Du gehst heute oder morgen vielleicht raus und nimmst Dir vor: „Heute spreche ich eine Frau, einen Mann an!“ Du läufst also gut gelaunt los und am Ende hast Du niemanden angesprochen. Glaub mir, ich kenne es. Trotzdem mein Applaus: Denn Du hast einen klaren Wunsch formuliert und Du hast Dich mit diesem Wunsch im Gepäck vor Deine Haustür begeben. Genau das gehört bereits zum Prozess der Veränderung! Jetzt wiederholst Du diesen Vorgang so lange, bis Dir Deine innere Stimme klar ins Ohr ruft „Jetzt oder nie!“. Wenn Du etwas wirklich willst, wird es diese Stimme geben, glaub mir. Ansonsten war der Wunsch nicht groß genug. Und das gilt für jeden Bereich, wo Du gerne eine persönliche Grenze verlassen möchtest.

So eine Überwindung kostet Kraft und sieh es wie ein Training im Fitnesstudio: Der Muskel, in dem Fall Dein Mut, wächst nur in der Ruhe, nicht im Training selbst. Erlebtes zu reflektieren, zu verarbeiten und sacken zu lassen, ist Bestandteil von persönlichem Wachstum, nicht nur die reine Aktion selbst. Fest steht: Neue Aktivitäten sind gut für unseren Verstand. Forscher als Berlin, Dresden, Münster und Saarbrücken untersuchten die Hirnstruktur von Mäusen, abhängig von ihrem Beschäftigungs- und Erkundungsangebot. Sie stellten fest, dass passive Tiere weniger Nervenzellen hatten, als die Mäuse, die ihre Umgebung aktiv erkundeten.

Was möchte ich Dir mit dieser Folge mit auf den Weg geben?

Nimm Deine Grenzen wahr – Was tut Dir gut, was fordert Dich und was überfordert Dich? Hast Du in der Vergangenheit wirklich ein „Ja“ nur dann gesagt, wenn Du es so gefühlt hast oder öfter ein „Nein“ gespürt und dann doch zugestimmt, entgegen Deiner Bedürfnisse und entgegen Deiner Wünsche? Es ist, ich wiederhole mich, Dein Leben.

Bist Du streng mit Dir? Kannst Du Dir eigene Grenzen zugestehen? Sorge gut für Dich, Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben. Das hat nichts mit Egoismus zu tun. Im Gegenteil – Was Du selbst für Dich tust, verlangst Du nicht von anderen und so wirst Du mit Deinem entspannten Wesen für Dich und Deine Mitmenschen ein wahrer Segen.

Sprichst Du gegenüber anderen klar aus, was Du möchtest oder hoffst Du heimlich, dass sie es „erraten“, Dir an Deiner Stirn ablesen und bist dann enttäuscht, wenn es doch anders läuft? Niemand kann in Dich hineinschauen, kommuniziere auf eine respektvolle Weise, was Du Dir wünschst. Betrifft es andere, musst Du damit leben, wenn Dir Dein Wunsch verwehrt wird.

Was Dich betrifft, kannst Du jedoch die Einhaltung von Grenzen jederzeit einfordern. Wir sind, jeder mit seinen Stärken und Schwächen, mit seinem Mut und Ängsten und mit seinen inneren Grenzen, genauso richtig, wie wir sind. Du bist genauso richtig. Wer sagt, dass Du irgendetwas tun musst, um einen gewissen Stellenwert zu erreichen? Menschen, die Deinen wahren Wert überhaupt nicht kennen.

Definiere Dein Leben so, wie Du es für richtig hältst, nimm Deine Grenzen wahr und wo sie Dich von einem Herzenswunsch trennen, überwinde sie. Zeige auch anderen Deine Grenzen auf, wo diese durch ihre Art, Worte oder abschätzigen Humor verletzt werden. Du kannst es – Dein Niko

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