Zunächst einmal haben Gewohnheiten natürlich auch eine wertvolle Funktion: Sie nehmen uns 30-50 Prozent der täglichen Entscheidungen ab und sind quasi unser Navigationssystem durch den Tag. Es geht also nicht darum keine Gewohnheiten zu haben, sondern die richtigen.
Wie schaut bei mir der Morgen aus? Alexa weckt mich täglich um 05:30 Uhr, dann sage ich ihr 1-2 Mal „Schlummermodus 10 Minuten aktivieren“. Spätestens nach der zweiten Schlummerrunde realisiere ich, dass ich tatsächlich aufstehen muss. Erster Gang in die Küche und Kaffeemaschine aktivieren, danach unter die Dusche, Klamotten raussuchen und bei einer Tasse Kaffee ein paar Zeilen in einem Buch lesen. Wenigstens ein paar inspirierende Gedanken kann ich so bereits direkt in den Tag mitnehmen und los geht’s. Keine spektakuläre Morgenroutine, aber meine. Es gibt ja YouTube-Videos von Fitnessgurus etc., die euch erklären, dass sie jeden Morgen ein Programm fahren, wie beim Auftakt einer Olympiaveranstaltung. Glückwunsch dazu.
Jede Gewohnheit läuft nach einem bestimmten Muster ab
Dieses Muster zu verstehen ist die Grundlage, um Gewohnheiten auch zu verändern. Wie ich es Dir in der Folge inneres Kind ja bereits erzählt habe, folgt unser Verhalten immer einem bestimmten Reiz. Wenn Dich etwas nervös macht, greift Dein Gehirn auf bekannte Muster zurück. Unabhängig davon, ob diese Muster auch gesund sind. Bei einem Raucher wird der Griff zur Zigarette wohl auf zahlreiche Reize folgen. Nikotin sorgt für einen kurzen Kick und belohnt den Raucher quasi damit.
Gewohnheiten entstehen also aus einem Reiz, auf den ein Verhalten folgt, welches uns vermeintlich belohnt.
Es wird dabei zwischen Verhaltensgewohnheiten und Denk- bzw. Gefühlsgewohnheiten unterschieden. Eine Verhaltensgewohnheit wäre z.B. rauchen oder exzessiver Sport bei Stress. Es wird uns selbst über unser Verhalten also deutlich: Hier läuft gerade eine Gewohnheit ab.
Bei Denkgewohnheiten ist dieser Kreislauf jedoch deutlich schwerer zu erkennen. Unser Unterbewusstsein, wie Du es ja bereits bestens weißt, regelt einen Großteil unseres täglichen Lebens. Wir sind oft im Autopilot unterwegs. Start und Landung steuern wir vielleicht noch bewusst, ansonsten sitzen wir im Cockpit und gleiten ferngesteuert dahin. Sehr oft ist dies der Fall.
Vielleicht kennst Du auch Menschen, die ihre Gefühlsgewohnheiten über eine Verhaltensgewohnheit zeigen. Ich kenne jemanden, der sich z.B. in Situationen, in denen er vor anderen spricht, nervös an einem Hemdknopf dreht. Für ihn unbewusst, für Außenstehende offensichtlich.
Überlege Dir jetzt einmal kurz, was Deine Gewohnheiten sind? Was läuft bei Dir immer in gleicher Weise ab? Würdest Du davon gerne etwas verändern?
Mehr dazu in der Folge “Gewohnheiten”. Viel Spaß beim Hören. 😉
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